Abenteuer Albanien

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...
Bin am Samstag mit Emilie und Justyna Richtung Albanien aufgebrochen - um den großen Prespasee von der anderen Seite zu erkunden. Also per Autostopp an die griechisch-albanische Grenze (hatten total Glück mit den Mitfahrgelegenheiten) und dann mit dem Taxi nach Korca. Dort waren wir mit Valentina verabredet, auf die wir aber etwas warten mussten. Deshalb haben wir die Stadt besichtigt - inklusive Basar, Markthalle und einem traditionellen Cafe -> 2 Tee + 1 Kaffee um 50 Cent, Unterhaltungswert unbezahlbar!
Dann im österreichischen Reisebus (alle Busse hier sind aus Österreich; wenn ich mit dem Schulbus zum Training fahre, bekomme ich immer den ultimativen Wien-Flash, weil es ein "alter" roter Bus der Wiener Linien ist) weiter ins albanische Prespa. Bis dahin hatte ich noch den Eindruck, dass man Albanien in etwa mit Ungarn nach dem Fall des eisernen Vorhangs vergleichen kann, aber dann.....
Wir konnten bei Valentina und ihrer Familie in Gorce übernachten und ein echtes DORF besuchen. Mit jeder Menge Schafe, Esel und Gatsch - Asphaltstraßen sind Luxus. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber so ungefähr stell' ich mir vor war das Südburgenland kurz nach dem Krieg. Warmes Wasser gibt's natürlich nicht, getrunken wird das Wasser aus dem Brunnen und da es im Winter keine Milch gibt, wird jetzt schon ein Gemisch aus Wasser, Milch und Joghurt zubereitet, dass dann jeden Tag umgerührt wird und anstelle von Milch verwendet wird. Es ist für mich nur schwer zu begreifen, dass Leute nur 20 km Luftlinie entfernt so leben! (bis jetzt dachte ich, das griechische Prespa ist rückständig...)
Es sei noch kurz zu erwähnen, dass das albanische Prespa eigentlich mazedonisch ist - 9 Dörfer die sich als mazedonische Minderheit sehen. Und Mazedonisch ist dem Kroatischen sehr sehr ähnlich (bis auf die kyrillische Schrift), weshalb ich recht viel verstanden habe.
Womit wir auch schon bei dem nächsten Punkt wären, der mich dieses Wochenende beschäftigt hat -> Mazedonien!
Die Griechen weigern sich ja, Mazedonien als Mazedonien anzuerkennen, weshalb hier nur von FYROM (
Former Yugoslav Republic of Macedonia) oder Skopje gesprochen wird. Für die Griechen gibt es nur "ihr Mazedonien", das ein "Bundesland" von Griechenland ist und die "Mazedonier" haben ihrer Ansicht nach den Namen gestohlen. Aber das ist ein kompliziertes Thema und ich blicke mich noch nicht ganz durch. Aber sehr interessant!
Jedenfalls haben wir den Sonntag in Liqenas verbracht, die Insel Mali Grad besucht und sind dann zurück "nach Hause" um unseren neuen Mitbewohner Oliver aus Frankreich willkommen zu heissen. War ein netter Abend, der ziemlich lange gedauert hat!






Kommentare

  1. Danke für die geschichtliche und soziale Weiterbildung - danke für die schönen Geschichten. Wie lange bist du noch in Griechenland?

    AntwortenLöschen
  2. thx fürs kommentar - wer auch immer du bist! :-)
    bin noch 9 monate hier!

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Grillen, Wandern etc.

Panagiri & Besuch

Es wird eingezogen! Vielleicht... irgendwann...